Die Temperatur auf dem Thermometer nimmt zu und die Anzahl an Kleidungsstücken nimmt ab.... diese Woche soll es bis zu 40 Grad bei uns geben. Endlich ist der Sommer da und wir freuen uns auf die Sonne und die lauen Sommernächte im Freien.
Doch unsere Pferde haben mit der extremen Hitze mehr zu kämpfen als wir das manchmal vermuten. Besonders wenn die Temperaturen stark schwanken und es das erste Mal im Jahr richtig heiß ist, zeigen viele Pferde Kreislaufprobleme, denn die Normaltemperatur des Pferdes liegt bei 37-38 Grad.
Steigen die Temperaturen über die 40 Grad Marke können die Muskeln beim Pferd "heißlaufen" auf bis zu 43 Grad! Die Folge aus dieser Hitze bedeutet, dass das im Pferdekörper vorhandene Protein zersetzt wird und es Koliken, Blutdruckabfall und im schlimmsten Fall sogar Nierenversagen kommen kann.
Einen Hitzschlag erkennt Ihr an folgenden Anzeichen:
Das Pferd...
... im stehen oder im Schritt stark anfängt zu schwitzen .
...den Kopf hängen lässt und die Muskeln werden schwach werden oder stark verkrampft sind.
...sich am Körper heiß anfühlt.
...dehydriert ist - Hautfaltentest an der Schulterpartie (Einfach das Pferd in der Schulterpartie in die Haut “kneifen”, so dass sich eine Falte bildet. Wenn sich diese Falte nicht innerhalb von drei Sekunden zurückbildet, kann man davon ausgehen, dass das Pferd dehydriert ist)
...nicht frisst.
Dann heißt es schnell handeln und schnellstmöglich den Tierarzt rufen!
Auf keinen Fall sollte das Pferd in diesem Fall kalt abgespritzt werden, da sonst Schockgefahr besteht. Lieber mit einem Schwamm kühlen und im Schritt führen bis der Tierarzt eintrifft.
Um das zu vermeiden gibt es folgende Tipps:
- Pferde benötigen immer genügend Wasser - das Pferd trinkt bei Hitze bis zu 30 l mehr
- Pferde benötigen genügend Unterstandmöglichkeiten/ Schatten
- Achtung bei Pferden mit hellen Hautpartien, denn auch Pferde können Sonnenbrand bekommen, hierfür gibt es spezielle Masken gegen UV-Strahlung
- Eine Dusche erfrischt auch Pferde! Aber Achtung: Die Wassertemperatur sollte nicht mehr als 15 Grad unter der Außentemperatur liegen. “Nur mal kurz die Beine abspritzen” hilft nicht, man sollte sich mindestens 10 Minuten kühlen. Kürzeres Abspritzen hat genau den Effekt, den man eigentlich vermeiden will – das Bein wird warm.
- Bei Fliegendecken ist darauf zu achten, dass sich unter der Decke kein Hitzestau bildet.
- Und das Training sollte natürlich in die kühleren Morgen-/Abendstunden verlegt werden. Außerdem sollte man Rücksicht nehmen und viele Erholungsphasen in das Training einbauen, um eine Überhitzung zu vermeiden.
- Pferde mit dicker/langer Mähne schwitzen oft weniger am Hals, wenn man die Mähne in mehrere Zöpfe flechten, dadurch kann Luft an den Hals und die Fliegenabwehrfunktion bleibt trotzdem erhalten.
Wie stark ein Pferd auf Hitze reagiert ist immer individuell und deshalb sollte das Training auch daran angepasst oder sogar pausiert werden. Und ab und an ist es doch auch mal ganz schön, mit lieben Reiterkollegen im Schatten zu sitzen und ein Eis zu genießen :-)
(Foto: KS-Tierfotografie)
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